
Foto: Karin Plessing/ Reinhard Scheiblich
Inventarnummer: Inv.-Nr. 23-22 Künstler: Waldemar Otto Titel: Adam isst die Frucht/ Adam plündert da Paradies Technik / Material: Bronze Datierung: 1982 Maße: 2,8m h (Adam); 4,8m h (Baum); 177,5 x 122,5 x 7,5 cm (Plinthe) Standort: Neuer Botanischer Garten, Eingang Kommentar:
Das Kunstwerk am Eingang des Botanischen Gartens zitiert das berühmte biblische Thema des Sündenfalls. Allerdings stellt Otto die biblische Figur als wohlbeleibten Mann unserer Tage dar, die Figur der Eva ist auf eine Hand im Baum reduziert. Entsprechend lautet die vom Künstler verfasste Inschrift: "Dieser Adam ist kein Idealbild, denn er steht für die Menschheit, die im Begriff ist, das Gleichgewicht der Natur und sich selbst zu zerstören. Hier soll mahnend daran erinnert werden, dass ein Paradies zu verlieren ist." Diese Mahnung, am Eingang des Botanischen Gartens platziert, tritt in Dialog mit der Pflege der Natur und ihrer Biodiversität sowie den wissenschaftlichen Instituten des Biozentrums im Loki-Schmidt-Garten. Literatur:
Gerkens 1980: Waldemar Otto – Skulpturen (bearb. von Gerhard Gerkens), Ausstellungskatalog, Kunsthalle Bremen, Bremen 1980, Nr. 46.
Gerkens 1984: Gerhard Gerkens: Figur und Raum bei Waldemar Otto, in: Waldemar Otto: Figur und Raum – Skulpturen 1969-1983 (hrsg. von Andreas Pfeiffer), Ausstellungskatalog, Städtische Museen Heilbronn, Heilbronn 1984, S. 24-58.
Arie Hartog: Kunsthistorische Beobachtungen zu Waldemar Otto, in: Waldemar Otto – Keine Retrospektive! (hrsg. von der Gerhard-Marcks-Stiftung Bremen), Ausstellungskatalog, Gerhard-Marcks-Haus, Bremen 2009, S. 59-79.
Volker Plagemann: „Adam“ von Waldemar Otto, 1982, in: Ders. (Hrsg.): Kunst im öffentlichen Raum. Ein Führer durch die Stadt Hamburg, Hamburg 1997, S. 176-177.
Carsten Schirarend: Das Freigelände: Der Botanische Garten Hamburg, Hamburg 2005
Iris Wenderholm/ Christina Posselt-Kuhli (Hg.): Kunstschätze und Wissensdinge. Eine Geschichte der Universität Hamburg in 100 Objekten, Petersberg 2019, Kat 98, S. 370-373 (Elke Vogel) Rechtsstatus: All rights reserved.

Foto: Karin Plessing/ Reinhard Scheiblich
Inventarnummer: Inv.-Nr. 18-02 Künstler: Leistikow Titel: Chemische und alchemistische Elemente Technik / Material: Wand- und Bodenmosaik Datierung: um 1963 Maße: 91 x 91 cm (Wand), 205 x 295 cm (Boden) Standort: Campus MIN Kommentar:
Die Mosaike auf dem Fußboden des Verbindungsganges der Chemie zeigen in symbolischer Form die vier Elemente sowie chemische Substanzen, Prozesse und Geräte. Verbindungen und Zustandsveränderungen von Elementen, auf die diese Zeichen verweisen, sind nicht nur chemische Prozesse, sie besaßen auch in den Anfängen der Wissenschaft und in der Alchemie besondere Bedeutung, die man sich forschend zunutze machte. Diesem gleichsam historischen Blick antworten die Wandmosaike, die die moderne Chemie mit jeweils einem spezifischen chemischen Stoff oder Prozess repräsentieren: Chlorophyll und Hämoglobin für die Biochemie, ein Zustandsdiagramm für die Angewandte Analytik, Sechsring-Motive und kubische Elemente für die Organische Chemie sowie ein Oktaeder als Repräsentant für die Anorganische Chemie. Literatur:
Fritz Lüdy: Alchemistische und chemische Zeichen, Berlin 1928.
Wolfgang Schneider: Lexikon alchemistisch-pharmazeutischer Symbole, Weinheim 1962.
Wolfgang Walter: Chemische Symbole in der Vergangenheit und Gegenwart, in: Der Chemieunterricht CU 13 (1982), Nr. 2, S. 5-43.
Michel Butor: Die Alchemie und ihre Sprache: Essays zur Kunst und Literatur, Frankfurt am Main 1990.
Gustav W. Gessmann: Die Geheimsymbole der Chemie und Medicin des Mittelalters: eine Zusammenfassung der von den Mystikern und Alchymisten gebrauchten geheimen Schrift, nebst einem kurzbefassten geheimwissenschaftlichen Lexikon, Vaduz 1991.
Wolfgang Walter: Chemie und Bautechnik, in: Naturwissenschaftliche Rundschau 51 (1998), Nr. 3, S. 85-91.
Arthur Greenberg: The art of chemistry: myths, medicines and materials, New Jersey 2003.
Kunst und Alchemie: das Geheimnis der Verwandlung (hrsg. v. Sven Dupré u. Hartmut Broszinski), Ausstellungskatalog, Stiftung Museum Kunstpalast, Düsseldorf 2014.
Volkmar Vill u. Thomas Behrens (Hrsg.): 400 Jahre Chemie als Wissenschaft in Hamburg: von der Gründung des Akademischen Gymnasiums bis zu aktuellen Forschungsthemen am Fachbereich Chemie der Universität Hamburg, Berlin 2015.
Gudrun Wolfschmidt: Wissen aus 400 Jahren Chemie in Hamburg. Hamburgs Geschichte einmal anders - Entwicklung der Naturwissenschaften. Medizin und Technik, Teil. 4, in: Gudrun Wolfschmidt (Hrsg.): Nuncius Hamburgensis - Beiträge zur Geschichte der Naturwissenschaften, Bd. 25, Hamburg 2016.
Iris Wenderholm/ Christina Posselt-Kuhli (Hg.): Kunstschätze und Wissensdinge. Eine Geschichte der Universität Hamburg in 100 Objekten, Petersberg 2019, Kat. 67, S. 252-255 (Julia Bremer) Rechtsstatus: All rights reserved.